Absud

Absud
sieden:
Das altgerm. starke Verb mhd. sieden, ahd. siodan, niederl. zieden, engl. to seethe, schwed. sjuda »kochen, aufwallen« ist etymologisch nicht sicher erklärt. Als ablautende Substantive gehören dazu got. sauÞs »Opfer«, aisl. sauđr »Schaf«, eigentlich »etwas, was zum Opfer gekocht wird«, ferner das heute im Dt. veraltete Wort Sod, das unter Sodbrennen behandelt ist, sowie Sud und Absud (siehe unter sudeln). – In übertragenem Sinne bedeutet hartgesotten (18. Jh.) »seelisch verhärtet«.
sudeln:
In »sudeln« sind zwei gleich lautende frühnhd. Verben zusammengefallen.
Das erste ist mit sieden verwandt und gehört zu dessen Verbalsubstantiv Sud »das Sieden; siedende Flüssigkeit« (mhd. sut, heute nur mdal. und in Zusammensetzungen wie Sudhaus »Brauhaus« und Absud »Abgesottenes, Aufguss ‹von Kräutern›«; 17. Jh.). Dieses »sudeln« bedeutete im 16. Jh. »sieden, kochen« und wurde meist für die Tätigkeit der Soldatenköche (»Sudelköche«) gebraucht. Ein zweites »sudeln« »beschmutzen, im Schmutz wühlen« (15. Jh.) gehört zu mdal. Sudel »Pfütze« und damit wahrscheinlich zu der unter saufen dargestellten idg. Wortgruppe.
Beide Wörter vereinigten sich in den Bedeutungen »schmutzige Arbeit tun; liederlich arbeiten; unsauber schreiben«. – Dazu: Sudelei (16. Jh.); besudeln »beschmutzen; in den Schmutz ziehen« (16. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Absud — Absud, 1) (Deco ct), das Product des Kochens organischer Substanzen; daher Absudhumussäure, der Absatz, der sich bei längerem Sieden der Pflanzendecocte in offnen Gefäßen bildet; 2) das Kochen eines gefärbten Zeuges, in einer Auflösung von Alaun …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Absūd — Absūd, s. Abkochen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Absud — (Weißsud), Sieden der Münzplatten in verdünnter Schwefel oder Weinsteinsäure (auch in Vogel oder Johannisbeersaft), um den Kupfergehalt an der Oberfläche der Platten zu beseitigen, wodurch die Münzen nach dem Prägen den bekannten schönen Gold… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Absud — Absud, s. Dekokt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Absud — Absud, durch Abkochen vegetabilischer Substanzen bereiteter Trank, Decoct; 2. das Sieden der Münzen, um ihnen Metallglanz zu geben …   Herders Conversations-Lexikon

  • Absud — ↑Dekokt …   Das große Fremdwörterbuch

  • Absud — Ein Dekokt (lat. decoquere, decoctum = abkochen), Abkochung oder Absud ist ein wässriger Extrakt, der durch das Kochen von festen Drogen, wie Hölzern, Rinden und Wurzeln (evtl. auch Insektenhüllen) gewonnen wird. Er wird mit heißem oder kaltem… …   Deutsch Wikipedia

  • Absud, der — Der Absud, des es, plur. inus. von absieden. 1) Die Handlung des Absiedens. In der Münze wird die Reinigung der Münzen vor dem Prägen durch Sieden der Absud oder Weißsud genannt. Bey den Färbern ist der Absud oder Absöd, die Probe der ächten… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Absud — Ạb|sud 〈a. [ ′ ] m. 1; Pharm.〉 = Abkochung (II) [eigtl. „Abgesottenes“; → sieden] * * * Ạb|sud [auch … zu:t], der; s, e: svw. ↑ Dekokt. * * * Ạbsud   der, (e)s/ e, Ph …   Universal-Lexikon

  • Absud — Absu̱d [zu absieden; mhd. sut = Absieden; Gekochtes] m; [e]s, e: = Dekokt …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

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